Haarausfall
Schönes Haar steht bei den meisten Menschen als Ausdruck ihres äußeren Erscheinungsbild im Vordergrund. Volle und ansprechende Kopfhaare und einmakelloser Teint sind wichtige Attribute für das persönliche Wohlbefinden, eine gute Frisur sorgt für ein positives Image.
Der Wunsch die Haarfülle zu erhalten ist daher gut verständlich und jede Verminderung des Haarbestandes wird meist mit Sorge betrachtet.
EFFLUVIUM – HAARAUSFALL – KAHLHEIT
Effluvium (Verlust von mehr als 100 Haaren pro Tag). Der Haarausfall kann unterschiedlicher Ätiologie sein. Die Hormonstörung ist eine der verschiedenen Ursachen.
Durch die Anamnese bzw. durch die klinische Inspektion ist folgende Unterscheidung vorzunehmen:
- Hypoöstrogenämisches Effluvium
- Hyperandrogenämisches Effluvium
- Schilddrüsenbedingtes Effluvium
- Vitamin D3-Mangel-bedingtes Effluvium
- Alopecia areata
- Toxisch-bedingtes Effluvium
HYPOÖSTROGENÄMISCHES EFFLUVIUM
Diffuser Haarausfall, die Haar sind dünn. Der Haarausfall koinzidiert mit dem Beginn einer Hormonstörung (z.B. Menopause).
Die Ursache ist eine mangelhafte Eierstockfunktion (Hypoöstrogenämie).
HYPERANDROGENÄMISCHES EFFLUVIUM (CA. 90 BIS 95% ALLER ALOPEZIEN)
Androgenetische Ecken (»Geheimratsecken«)
Relative oder absolute Hyperandrogenämie( Überproduktion von männlichen Hormone). Oft nur lokale, im Serum NICHT nachweisbare Hyperandrogenämie.
SCHILDDRÜSENBEDINGTES EFFLUVIUM
Sowohl die Hypo- wie auch die Hyperthyreose können mit einem Effluvium einhergehen. Die Differentialdiagnostik erfogt durch die Klinik bzw. durch Laboruntersuchungen.
Hyperthyreose (Üeberfunktion)
Diffuser Haarausfall mit dünnem Haar
Hyperthyreose (Unterfunktion)
Haarausfall bei dickem und fettem Haar; Lateraler Augenbrauenverlust und Verlust der Schambehaarung.
VITAMIN D-3 BEDINGTES EFFLUVIUM
Das in der Epidermis gebildete Vitamin D-3 regt nicht nur die Basalzellen der Haut sondern auch das Wachstum der Haare an. Vor allem in den Wintermonaten kommt es zu einer Hypovitaminose, die neben immunologischen Problemen auch dermatologische mit sich bringen kann.
TOXISCH-BEDINGTER HAARAUSFALL
Bei der Anamnese sind folgende Präparate zu erfragen, die zu einem Effluvium führen können:
Lipidsenker, Antimetaboliten, Antikoagulantien Korticosteroide, Gichtmittel, Multivitaminüberdosierung, Pilzmittel
Der toxisch-bedingte Haarausfall wird vor vollem durch eine Bleiintoxikation hervorgerufen. Die Vordiagnostik ist durch die Anamnese zu erstellen