Brusterkrankungen
Brustkrebs ist weiterhin die häufigste bösartige Krebserkrankung der Frau. Jede achte bis zehnte Frau in Deutschland erkrankt im Laufe ihres Lebens daran. Bei Frauen zwischen dem 30.und 60.Lebensjahr ist das Mammakarzinom die häufigste Todesursache in der westlichen Welt. |
DIAGNOSTIK
Ziel aller diagnostischen Maßnahmen ist die Früherkennung bzw. der Ausschluss einer bösartigen Erkrankung der Brustdrüse.
Zur Erkennung des Mammakarzinoms stehen verschiedene diagnostische Methoden zur Verfügung.
Das wichtigste Verfahren zur Vorsorge und Früherkennung ist- neben der körperlichen Untersuchung bei der Krebsfrüherkennungsuntersuchung – die Mammographie.
Tastuntersuchung der Brust:
Sobald die Monatsblutung einsetzt, werden die Brüste wieder weicher. Dies ist deshalb der beste Zeitpunkt für die Selbstuntersuchung der Brust.
Fällt Ihnen etwas Auffälliges auf, so melden Sie sich bei mir.
Anleitung zur Selbstuntersuchung
Ergeben sich hierbei Auffälligkeiten, sollte der Frauenarzt aufgesucht werden. Dieser muss dann entscheiden, ob weitere Maßnahmen zur Abklärung zu ergreifen sind oder nicht.
Heutzutage werden immer noch ca. 80% aller Karzinome durch die Patientin selbst getastet.
Mammographie
Das wichtigste Untersuchungsverfahren zur Brustdiagnostik stellt weiterhin die Mammographie dar. Es stehen heute analoge und digitale Techniken zur Verführung, die sich in der räumlichen Auflösung und der Kontrastauflösung unterscheiden.
Zur Zeit ist die digitale Mammographie noch nicht besser als das herkömmliche analoge Verfahren. Der einzige Vorteil gegenüber der analogen konventionellen Film-Mammographie ist die Tatsache, dass dieses Verfahren digitalisierte Bilder erzeugt, die sekundär nachverarbeitet und besser abgespeichert und verschickt werden können.
Sonographie (Ultraschall)
Die Mamma – Sonographie gilt heute als das erste Verfahren der Wahl zur Abklärung unklarer Mammographiebefunde.
Bei einem auffälligen Tastbefund und einer daraus resultierenden Abklärungsdiagnostik bei Patientinnen unter 40 Jahren ist die Mamma -Sonographie generell das erste Untersuchungsverfahren vor einer Mammographie. Standard der sonographischen Diagnostik ist heute die Durchführung mit hoch auflösenden Schallköpfen (mind. 7500 besser 10 000 MHz).
Sie ist besonders gut geeignet zur Differenzierung solider Herdbefunde von Zysten.
Die Sonographie in Kombination mit der Farbdopplersonographie erlaubt in vielen Fällen eine artdiagnostische Zuordnung pathologischer Lymphknotenvergrößerungen.
Die Ultraschalluntersuchung ist kein Bestandteil der gesetzlichen Krebsvorsorge, aus oben genannten Erwägungen aber empfehlenswert. (In der Praxis ist ein Ultraschallgerät mit Multifrequenzschallkopf bis 13 000 MHz vorhanden).
Weiterführende Verfahren
Galaktographie
Bei länger bestehendem Ausfluss aus einer Mamille kann nach Sondierung eines oder mehrerer Milchgänge und Füllung mit Röntgenkontrastmittel dasMilchgangsystem in der Mammographie dargestellt werden.
Stanzbiopsien
Stanzbiopsien können mit unterschiedlichen Verfahren durchgeführt werden. Die Gewebezylinder dienen zur histologischen Abklärung eines verdächtigen Befundes. Es sollte das Verfahren eingesetzt werden, mit dem der verdächtige Befund am besten lokalisiert werden kann:
- Sonographie: Die Durchführung ultraschallgesteuerter Punktionen zur Abklärung von Auffälligkeiten im Bereich der Brust ist mittlerweile Standard. Die Durchführung ultraschallgesteuerter Punktionen der Brust ist ein Behandlungsschwerpunkt der Praxis.
- Stereotaxie kombiniert mit Mammographie
- MR Mammographie
Vakuum-Stanzbiopsie
Verfahren zur großvolumigen Gewebeentnahme und Histologie-Gewinnung.
Präoperative Lokalisationsverfahren
Markierung von verdächtigen Herdbefunden durch Einbringen von Metalldrähten oder Markierungen mit Farbstoffen, Steuerung durch Ultraschall, Stereotaxie oder MR-Mammographie
Magnet-Resonanz-Mammographie (MRM oder Kernspintomographie MRT)
Die MR-Mammographie sollte als ergänzende Diagnostik eingesetzt werden, wenn Mammographie und Mamma – Sonographie einen unklaren Befund ergeben und eine weitere Abklärung durch Punktion oder Stanzbiopsie nicht sinnvoll oder möglich erscheint.
Das Verfahren ist in speziellen Situationen angezeigt, z.B. wenn bei Zustand nach brusterhaltender Therapie eines Brustkrebses der Verdacht auf eine erneute bösartige Veränderung mittels Ultraschall oder Mammographie nicht sicher ausgeräumt werden kann.
GUTARTIGE ERKRANKUNGEN DER BRUST
Gutartige Proliferationen des weiblichen Drüsengewebes können in jedem Lebensabschnitt auftreten und stellen für den behandelnden Arzt eine diagnostische und therapeutische Herausforderung dar.
Das klinische Bild zeichnet sich durch eine Vielfalt aus.
Veränderungen des Brustdrüsengewebes im Sinne einer diffusen oder umschriebenen Knotenbildung, Entzündungen der Haut, der Brustwarze oder des Drüsengewebes, Schmerzen der gesamten Brust oder nur umschriebener Bereiche sowie die Sekretion von Flüssigkeit aus der Brustwarze können Anzeichen für eine gutartige Erkrankung der Brust sein.
Zyklusabhängige Symptome der Brust, wie z.B. Spannungsgefühl in den Brüsten oder Schmerzen treten bei bestimmten gutartigen Erkrankungen verstärkt auf.
Benigne Tumoren
Die häufigste benignen Tumoren sind: Fibroadenom, juveniles Fibroadenom, Riesenfibrom, Adenom, Lipom, Cystosarcoma phylloides und Hamartom.
Zysten (mit Flüssigkeit gefüllte Milchgangserweiterungen)- Die größere Zysten werden ultraschallgesteuert abpunktiert. Die Flüssigkeit wird zytologisch untersucht .
Fibroadenome – sind die häufigsten umschriebene solide Tumoren der Brust bei der prämenopausalen Frauen. Eine Entfernung sollte bei raschem Wachstum oder Beschwerden erfolgen, ansonsten abwartendes Management, ev.histologische Abklärung durch ultraschallgesteuerte Punktion.
Cystosarcoma phylloides – Phylloidestumor –eine besondere Form der gutartigen Tumoren ca 0.4 % aller Brustveränderungen.
Masthopathie – Erkrankung, die bei 30-50 % aller Frauen treten meist zwischen dem 35. und 40. Lebensjahr auftritt. Das Beschwerdebild umfaßt Brustschwellung, Knotenbildung vornämlich in den oberen äußeren Quadranten und sehr oft Mastodynien (Schmerzhaftigkeit der Brust). Vor der Menstruation sind die Beschwerden oft deutlicher ausgeprägt als nachher.
Therapeutisch kann man primär eine Behandlung mit pflanzlichen Präparaten, welche Mönchspfeffer, Schwertlilie, Alpenveilchen, enthalten oder lokale Hormonanwendung (Progesteron – Gelbkörper Hormon) ansetzen.
Mastodynie (Schmerzhaftigkeit der Brust) kommt im Rahmen einer Mastopathie vor.Die Beschwerden sind einseitige, prämenstruelle oder zyklusunabhängige, umschriebene Schmerzen.
Brustentwicklung-Störungen –Störungen der Brustform(atypischen Form)- einer zu kleinen oder zu großen Brust oder einer deutlich unterschiedlichen Größe beider Mammae Die Behandlungsmöglichkeiten sind die chirurgische Verfahren .
Brust-Entzündungen treten am häufigsten im Wochenbett auf. Die leichtere Infekt-Formen therapiert man meist mittels Antibiotika. Manchmal kann es hier zu Abszessen kommen, welche chirurgisch aufgemacht werden müssen.
Seltenere außerhalb des Wochenbettes auftretende Brustinfektionen können entweder primär durch sich entlang der Milchgänge ausbreitende Bakterien oder sekundär entstehen, wenn Milchgangssekret durch die Milchgänge oder Drüsenläppchen in die Umgebung austritt und dort oft langwierige immer wieder aufflackernde Infektionen verursacht.
Galaktorrhoe – Sekretion aus der Brustwarze kann ein- oder beidseitig auftreten, hell milchig oder wässrig sowie bräunlich oder blutig sein.
Die blutige Absonderungen sind in den meisten Fälle einseitig und werden durch Wucherungen (Papillome) im Milchgang ausgelöst. Die Abklärung erfolgt mittels Untersuchung des Sekretes auf Zellveränderungen, zum Ausschluss bösartigen Veränderungen. Alle anderen Fälle müssen durch Einbringen eines Kontrastmittels in den Milchgang mit anschließender Mammographiezur Darstellung desselben (Galaktographie) weiterführend untersucht werden
BÖSARTIGE ERKRANKUNGEN DER BRUST
Ausführliche Informationen zum Thema Brustkrebs finden Sie unter Onkologie