Dr. med. (RO) Teodosiu
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Gynäkologie Lakeside Zürich

Klimakterium (Wechseljahre)

Klimakterium (Wechseljahre)

KRANKHEITSBILD ODER PHYSIOLOGISCHER ZUSTAND?

Die Wechseljahre – auch Klimakterium genannt – sind ein ganz natürlicher Abschnitt im Leben jeder Frau. Etwa ab dem 45. Lebensjahr verändert sich Ihr Körper, manchmal auch Ihr Seelenleben. Die Wechseljahre trennen die fruchtbare Phase und die Zeit in der keine Fortpflanzung mehr möglich ist.

Sie bemerken diese Veränderungen, lernen, damit umzugehen und haben die Chance, ein neues Selbstbewusstsein zu erlangen. Sie zählen zwar nicht mehr zu den “Jungen”, Ihre Lebenserfahrung und Reife gibt Ihnen jedoch die Souveränität, über gewissen Dingen zu stehen.

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Als Prämenopause bezeichnet man die drei Jahre vor, als Postmenopause die sieben Jahre nach der Menopause

Allerdings hat sich auch die mittlere Lebenserwartung der Frau erst in den letzten Jahrhunderten über die Altersgrenze, die das Klimakterium setzt, hinausgeschoben. Diese in der Entwicklung des Homo sapiens zweifellos neue Situation rechtfertigt die Beseitigung von Mangelerscheinungen, welche erst durch die eben erwähnte höhere Lebenserwartung entstanden sind und der Natur vorher unbekannt waren.

MEDIZINISCHE GRUNDLAGEN

Der Zyklus

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Der Zyklus einer Frau hat zwei Phasen:

  • die Follikelphase ( Eibläschen – Reifphase)
  • die Lutealphase (Gelbkörperphase)

Die Follikelphase beginnt mit der Monatsblutung. Bis zur Zyklusmitte steigt die Estrogenbildung in Ihrem Körper an und sorgt dafür, dass Ihre Gebärmutterschleimhaut aufgebaut wird. Zwischen dem 12. und 16. Tag findet der Eisprung statt, gleichzeitig setzt die Bildung des Gelbkörperhormons und damit die Lutealphase ein. Das Gelbkörperhormon sorgt dafür, dass sich Ihre Gebärmutterschleimhaut aufbaut, so dass sich das befruchtete Ei einnisten kann. Bleibt das Ei jedoch unbefruchtet, sinken die Estrogen- und Gelbkörperhormonspiegel ab und die Menstruation setzt ein. Während der Menstruation werden die oberen Schichten der Gebärmutterschleimhaut abgestoßen und ein neuer Zyklus beginnt.

Die medizinischen Grundlagen sind die Voraussetzung, um die Vorgänge im Körper besser verstehen zu können. Daher ist es wichtig, sich etwas näher mit diesen medizinischen Grundlagen zu beschäftigen.

1.) Was passiert eigentlich während des Zyklus?
2.) Was mache ich bei trockenen Schleimhäuten?
3.) Kommt es unter einer Hormonersatztherapie zu einer Gewichtszunahme?
4.) Welchen Einfluss hat die Hormonersatztherapie auf den Knochen?
5.) Was spielt sich eigentlich genau im Körper einer Frau ab, die in die Wechseljahre kommt?

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Wo und wie wirken Estrogene?

Gebärmutter

  • bauen die Gebärmutterschleimhaut auf

Brust

  • fördern die Brustentwicklung, Wachstum der Milchdrüsen

Scheide

  • schützen vor Trockenheit und damit verbundenen Reizungen/Verletzungen/Infektionen der ScheideHarnwege
  • schützen vor
    • Infektionen des Harntraktes
    • Beschwerden beim Wasserlassen
    • Harninkontinenz
    • Reizblase

Gehirn/Nervensystem

  • beeinflussen die Stimmungslage
  • fördern die Konzentrations-/Leistungs-/Merkfähigkeit

Haut/Bindegewebe

  • fördern die Kollagenbildung und damit die Elastizität der Haut
  • fördern die Regenerationsfähigkeit und die Durchblutung
  • schützen vor Austrocknung durch Förderung des Feuchtigkeitsgehaltes

Haare

  • fördern den Kopfhaarwuchs, wirken männlichen Hormonen  (Körperbehaarung) entgegen

Stoffwechsel

  • beeinflussen den Fettstoffwechsel günstig

Knochen

  • schützen vor Knochenabbau

Wo und wie wirken Gestagene?

Gebärmutter

  • verhindern die Proliferation (übermäßiges Wachstum) der Gebärmutterschleimhaut

Harnwege

  • Erhöhung der Blasenkapazität, günstig bei Harninkontinenz (unwillkürlicher Harnverlust)

Haut/Bindegewebe

  • Bindegewebsaufbau, Ödemabbau

Fettstoffwechsel

  • haben in der üblichen Dosierung in Kombination mit Estrogenen keine negative Wirkung auf den Fettstoffwechsel

SYMPTOME-BESCHWERDEN

Hierbei kann es sich um folgende Symptome bzw. Erkrankungen handeln:
Hitzewallungen, Schlafstörungen, seelische Verstimmungen, Osteoporose, Nervosität, Libido – Verminderung  , Harninkontinenz, trockene Haut und Schleimhäute, , Herz-Kreislauferkrankungen und Morbus Alzheimer.

Frühe und späte Folgen

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Hitzewallungen

Waren Sie einmal in dieser sehr unangenehmen Situation? Sie stehen in einem Geschäft und von einer Sekunde zur anderen wird Ihnen unerträglich heiß, Schweißtropfen bilden sich auf Stirn und Oberlippe, Ihr Gesicht wird rot und Sie haben das Gefühl, Sie müßten alle Kleider ausziehen. Hormonelle Schwankungen beeinflussen auch die vegetativen Gehirnzentren, die für Körpertemperatur und Kreislauf zuständig sind. Dies führt dann zu Hitzewallungen. Mit der Zeit gewöhnt sich der Körper an die veränderten Bedingungen des Hormonhaushalts und die Hitzewallungen werden schwächer und legen sich schließlich ganz. Jede Frau empfindet Hitzewallungen anders – während sie bei einer Frau schwach sind und nur über Monate anhalten, quälen sie andere Frauen sehr stark über Jahre.

Hitzewallungen treten meist als starkes Wärmegefühl, ausgehend von Brust oder Hals auf. Viele Frauen schwitzen schlagartig aus allen Poren. Auf der Oberlippe, der Stirn und im Nacken sind Schweißperlen deutlich sichtbar. Mit Hilfe des Schweißes versucht der Körper die Hauttemperatur abzusenken. Die dadurch entstehende Verdunstungskälte ruft ein leichtes Frösteln hervor. Während einer Hitzewallung erhöht sich auch die Herzfrequenz, Sie werden dies als starkes Herzklopfen empfinden. Begleitet werden Hitzewallungen von Rötungen im Gesicht, Hals und Dekolleté. Nach wenigen Augenblicken ist die Wallung vorbei.

Uterine Blutungsstörungen

Zur Menopause hin (Menopause wird die letzte menstruelle Blutung genannt) treten immer häufiger anovulatorische Blutungen auf. Das bedeutet, dass es zwischen den normal auftretenden Menstruationen zu Zwischenblutungen kommen kann.

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Psychische Beschwerden

Oft sind Frauen aufgrund der körperlichen und seelischen Veränderungen während der Wechseljahre nervös, ängstlich und traurig. Diese Symptome gehören zu den so genannten depressiven Verstimmungen, die nicht mit Depressionen zu verwechseln sind. Oft gehen diese Verstimmungen mit Reizbarkeit, Leistungseinschränkung, Konzentrationsschwäche, Aggressivität und Müdigkeit einher

Insbesondere der Mangel des stimmungsaufhellenden Hormons Estrogen wird spürbar. Daher hat eine Hormonersatztherapie bei vielen Frauen zu einer Verbesserung der Verstimmungen geführt.

Schmerzen beim Geschlechtsverkehr -Oft verschwiegen

Manchmal macht sich der Estrogenmangel langfristig jedoch durch ein juckendes und brennendes Gefühl in der Scheide bemerkbar, das auf Trockenheit der Schleimhäute zurückzuführen ist.

Damit verbunden können Schmerzen und Probleme beim Geschlechtsverkehr und häufigere Entzündungen auftreten. Gegen Symptome dieser Art hat die moderne Medizin eine Vielzahl gut verträglicher Präparate zur lokalen Behandlung entwickelt. Mit ihnen lassen sich die Beschwerden schnell und dauerhaft beseitigen.

Trockene Schleimhäute

Der sinkende Estrogenspiegel während der Wechseljahre kann dazu führen, dass Ihre Schleimhäute leicht austrocknen. Sie werden vielleicht bemerken, dass sich die Mundschleimhaut leichter entzündet und der Zahnersatz nicht mehr so perfekt sitzt wie vorher. Oder Sie vertragen plötzlich Ihre Kontaktlinsen nicht mehr so gut.

Auch die Scheidenschleimhaut wird empfindlicher, trockener und damit anfälliger für Infektionen. Wenn Sie beim Wasserlassen plötzlich Schmerzen verspüren, kann das auch an der Trockenheit der Schleimhäute liegen.

Sie müssen diese Beschwerden nicht ertragen, denn oft verschaffen kleinere Hilfsmittel bereits Linderung. Halten Sie die Raumluft stets feucht und trinken Sie viel. Gegen die Trockenheit der Schleimhäute helfen auch Medikamente, die lokal angewendet werden.

Osteoporose

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, einen Knochenbruch zu erleiden, stark an.

Warum leiden viele Frauen unter dieser Krankheit, der “Osteoporose”?

Bereits ab dem 35. Lebensjahr geht die Knochendichte jährlich um einen kleinen Prozentsatz zurück, in und nach den Wechseljahren sinkt die Knochendichte noch stärker. Das Resultat ist, dass die Stabilität Ihrer Knochen gefährdet ist und diese leichter brechen.

Ihre Ärztin / Ihr Arzt kann Ihnen anhand Ihrer Familiengeschichte und einer allgemeinen Untersuchung Ihr persönliches Risiko, an Osteoporose zu erkranken, nennen. In einzelnen Fällen kann auch Ihre aktuelle Knochendichte gemessen werden. Sollte diese Messung ergeben, dass Ihre Knochendichte stark abgenommen hat, steigt das Risiko, einen Knochenbruch zu erleiden, mit zunehmendem Alter.

Was können Sie tun, um dem Knochenabbau vorzubeugen? Essen Sie kalziumreiche, Vitamin D-haltige Nahrung. Täglich eine Stunde an der frischen Luft genügt, um UV-Strahlung über Gesicht und Hände aufzunehmen, damit bildet der Körper die Vorstufe des stoffwechselwirksamen Vitamin D. Bleiben Sie körperlich aktiv. Zudem ist erwiesen, dass auch eine Hormonsubstitution, die zur Linderung der klimakterischen Beschwerden eingesetzt wird, das Osteoporose-Risiko senken kann.

THERAPIE

Bei der Hormonersatztherapie geht es in erster Linie darum, jene Beschwerden, die durch einen Hormonmangel auftreten und die Gesundheit, aber auch das Wohlbefinden der Frau erheblich stören, durch die Gabe des entsprechenden, fehlenden Hormons wieder zu beseitigen.


Die Substitutionstherapie induziert eine deutliche Steigerung des Wohlbefindens und der Lebensqualität und kann darüber hinaus viele endokrine und metabolische Störungen heilen. Gleichzeitig stellt sie eine Prophylaxe für zahlreiche Erkrankungen dar. Dieser nicht zu unterschätzende Tatbestand sollte in den grundsätzlichen Diskussionen berücksichtigt werden.

Sicher haben auch Sie die eine oder andere Frage zum Thema Wechseljahre. Ab wann soll man Hormone nehmen?

  1. Gibt es alternative Methoden zur Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden?
  2. Welche Therapie ist für mich die Richtige?
  3. Muss ich mit monatlichen Blutungen unter einer Hormonersatztherapie rechnen?
  4. Wie wirkt eine Hormonersatztherapie?
  5. Wie sieht es nach gynäkologischen operativen Eingriffen mit der Hormonersatztherapie aus?
  6. Wie lange soll man Hormone einnehmen?
  7. Überwiegen die Vorteile einer Hormoneratztherapie die möglichen Risiken?

Hormonbestimmung

Haben Sie bereits Zyklusunregelmäßigkeiten, seelische Verstimmungen oder andere – für Sie ungewohnte – Veränderungen bei sich bemerkt?

Ob dies tatsächlich daran liegt, dass Sie in die Wechseljahre gekommen sind, kann nur Ihre Frauenärztin/Ihr Frauenarzt feststellen. Sie / er kann mit Hilfe einer allgemeinen und gynäkologischen Untersuchung, einer Abstrichuntersuchung und vielleicht sogar durch eine Hormonbestimmung Gewissheit erlangen.

Wenn tatsächlich die Wechseljahre für Ihre Beschwerden verantwortlich sind, ist es an der Zeit, sich mit Ihrer Frauenärztin/Ihrem Frauenarzt die Frage zu stellen, ob Sie die fehlenden Hormone mit Hilfe von einer Hormontherapie ersetzen möchten.

Wenn Sie das Gefühl haben, Ihre Wechseljahrsbeschwerden mindern Ihre Lebensqualität sehr stark und Sie fühlen sich nicht mehr wohl in Ihrer Haut, besprechen Sie dies mit Ihrer Frauenärztin/Ihrem Frauenarzt. Es gibt die Möglichkeit, für jede Frau eine ganz individuelle Hormonersatztherapie zu entwickeln.


APPLIKATIONSFORMEN

Orale Verabreichung

Die orale Hormonersatztherapie ist eine bewährte Therapie, die effektiv wirkt und leicht zu steuern ist, große Akzeptanz bei Patientinnen und Ärzten und eine Vielfältigkeit in der Auswahl der Präparate besitzt.

Transdermale Applikation

Eine weitere Darreichungsform bieten Hormonpflaster, die regelmäßig auf Oberschenkel oder Hüfte aufgeklebt werden und gleichmäßige Dosen Estrogen und Gestagen abgeben. Lange Zeit gab es nur reine Estrogenpflaster, so dass Gestagene zusätzlich oral eingenommen werden mussten. Mittlerweile gibt es jedoch kombinierte Pflaster.

Sie können mit dem Pflaster duschen oder schwimmen gehen, da sich der Klebstoff nicht so schnell löst. Lediglich in der Sauna oder im Dampfbad könnte sich das Pflaster aufgrund der hohen Temperaturen lösen – Sie müssten das Pflaster dann durch ein neues ersetzen.

Vaginale Verabreichung

Wenn Sie besonders mit Scheidentrockenheit und Juckreiz zu kämpfen haben, können Sie estrogenhaltige Vaginaltabletten, Zäpfchen oder Cremes lokal in der Scheide einsetzen. Im Vergleich zu einer oralen Therapie muss bei einer lokalen Anwendung viel weniger Estrogen verabreicht werden.

Hormonersatztherapie nach gynäkologischen Operationen

Nach Entfernung der Eierstöcke leiden viele Frauen unter einem Estrogenmangel. Dies führt dazu, dass die betroffenen Frauen mit starken Wechseljahrsbeschwerden zu kämpfen haben. Es empfiehlt sich daher, unmittelbar nach der Operation reine Estrogene – wenn Eierstöcke und Gebärmutter entfernt wurden – in Betracht zu ziehen. Bei Patientinnen mit erhaltener Gebärmutter ist zum Schutz vor Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut eine Kombinationsgabe von Estrogenen und Gestagen angezeigt.

Dauer einer Hormonersatztherapie

Die Wechseljahre sind ein langjähriger Prozess. Ihr Körper stellt sich nicht von heute auf morgen um – er benötigt viel Zeit, um sich auf den Hormonmangel einzustellen und mit veränderten Bedingungen zu “funktionieren”.

Wird dieser Hormonmangel durch eine Hormonersatztherapie behoben, werden viele  Körperfunktionen, die von Hormonen geregelt werden, Ihrem Körper erhalten bleiben.

Für die Dauer der durch den Hormonmangel bedingten Wechseljahrsbeschwerden (z.B. Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen) kann eine Hormonersatztherapie erwiesenermaßen helfen, die Symptome wirksam zu lindern.

Generell sollte heute eine Hormonersatztherapie so kurz wie möglich angewendet werden. Gehen Sie regelmäßig ein- bis zweimal jährlich) zu Ihrer Frauenärztin / Ihrem Frauenarzt und wägen Sie mit ihr oder ihm ab, ob die Hormonbehandlung fortgesetzt werden soll. Sprechen Sie auch offen über eventuelle körperliche Veränderungen oder Bedenken, die Sie beunruhigen. Wichtig ist grundsätzlich, dass Sie sich wohl fühlen!

Sollten Sie sich dazu entschließen, Ihre Hormonersatztherapie nicht mehr fortzuführen, sollten Sie dies nicht alleine und von heute auf morgen durchführen. Sprechen Sie Ihre Ärztin / Ihren Arzt an und stimmen Sie mit ihm das weitere Vorgehen ab.

Ihr Frauenarzt/ Ihre Frauenärztin ist für eine solche Entscheidung der kompetente Gesprächspartner, der Ihnen hilft Ihr eigenes Risikoprofil zu erstellen und für Sie eine individuelle Entscheidung zu treffen.

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